Früher wollte ich immer den Stress vermeiden und umgehen! Er war nervig, energieraubend und auslaugend! Stress ist schlecht dachte ich, wie viele von uns. Aber mittlerweile weiß ich das ich einfach nur nicht genug vom Stress und wie ich damit umgehen soll, wusste.
Viele von uns sind Experten in ihrem Fachgebiet und sehr gefragt! Aber keine Experten, wenn es um die eigenen Gedanken, Gefühle, Verhaltensmuster und chemischen Reaktionen in uns geht, die den Stress ins uns auslösen.
Stress gehört zu unserem Leben dazu ob wir wollen oder nicht. Es bewirkt auch, dass wir durch ihn wachsen und unsere Grenzen sprengen. Sie ist von der Natur aus dafür gedacht gewesen, unser Überleben zu sichern und uns stärker zu machen. Auch in der heutigen Zeit braucht unser Körper noch immer bestimmten Stress, die Psyche braucht bestimmten Stress und die Seele braucht bestimmten Stress, um zu wachsen.
Doch nur für eine bestimmte kurze Zeitdauer! Ohne Stress würden wir uns nicht entwickeln und verändern. Das wichtige daran aber ist, die Balance zwischen Stress (Anspannung) und Entspannung zu bekommen und auch die Stresshormone zu verstehen, was sie mit uns machen.
Stress ist eine gewisse Anspannung, die wir aufbauen. Es benötigt einen sogenannten Auslöser – Früher war es der Säbelzahntiger, der uns in Angst und in Stress versetzte und wir um unser Überleben fürchten mussten. Heute sind es andere Faktoren, die uns in Stress versetzen. Die lange ToDo-Liste, die Kollegen, die Arbeit, der Chef, die Verantwortung, die wir auf unseren Schultern tragen. – Und wie jede Anspannung braucht sie zu regelmäßigen Zeitpunkten auch wieder eine Entspannung. Ansonsten kommt es zu einer Entladung, die sehr zerstörerisch sein kann.
Ist Stress unser ständiger Begleiter, macht sie uns ineffizient, raubt uns den Schlaf und die Konzentration, sie macht uns krank, energielos, schwächt unsere Libido und wir sind überfordert. Wir verlieren den Spaß am Leben und immer weniger Dinge machen uns Freude.
Eins ist aber bei Stress immer gleich und sehr wichtig zu wissen – Stress beginnt mit unseren Gedanken und Emotionen und löst in uns eine chemische Reaktion aus. Meist geschieht dies im Automatismus.
Wer im Alltag viel Stress hat, benötigt dringend einen Ausgleich und einer der Stichworte hierbei lautet Achtsamkeit. Mit der Achtsamkeit versuchen wir die Stressauslöser und Automatismen bewusster wahrzunehmen und welchen Prozess sie auslöst. Hierbei versuchen wir unsere Gedanken, Emotionen und Verhaltensmuster besser zu verstehen und achtsamer und verständnisvoller mit uns umzugehen. Dazu haben wir verschiedene Achtsamkeitsmethoden. In der Achtsamkeit gehört die Meditation zu der bekanntesten Methode. Laut Statista meditieren elf Prozent der Deutschen täglich und weitere 16 Prozent mindestens einmal pro Woche. Wer noch nie meditiert hat, kann ganz einfach mit kleinen Sitzungen beginnen. Bereits zehn Minuten pro Tag helfen, sich vom Stress des Alltags zu entfernen und zu mehr Achtsamkeit im Leben zu gelangen.
Das schöne ist, Achtsamkeit ist eine Fähigkeit in jedem Menschen, die durch gezieltes Training verbessert werden kann. Die Achtsamkeit hat eine heilsame Wirkung gegen Stress, Ängste und chronische Schmerzen oder Erkrankungen. Außerdem führt sie gewöhnlich zu einem bewussteren Umgang mit belastenden Emotionen.
In der Achtsamkeitspraxis gehört es daher auch dazu, dass wir uns unserer Gedanken, Emotionen, Verhaltensmuster und Erfahrungen gewahr werden. Den angenehmen, die uns Freude und Gelassenheit bringen und den unangenehmen, die uns ins Stress versetzen.
Durch unsere regelmäßige Praxis der Meditation und des Gewahr werdens, werden wir mit der Zeit lernen, mit der Achtsamkeit immer mehr über unser eigenes Systems und Prozesse zu wissen und werden Experte darin.
Im Endeffekt, sowie in unserem Job. Dort haben wir mit der Zeit immer mehr Wissen aufgebaut, haben viel beobachtet und gesehen, sodass wir dort als Experte wahrgenommen werden. Genauso müssen wir uns selbst und unseren Stress achtsam beobachten und mehr über ihn erfahren, um auch dort als Experte über unser eigenes Ich zu werden.
Denn überfordern tut uns nur das, was wir nicht kennen.
D. h. erforsche den Stress, finde den Stress, verstehe den Stress und lerne achtsam mit dem Stress besser umzugehen.